Bearbeitungen

Etwas, das mir schon immer ein liebgewonnener Zeitvertreib war: Musikstücke – zumeist Klavierstücke für Ensembles zu bearbeiten. Es macht zum einen einfach viel mehr Spaß, mit anderen gemeinsam zu musizieren, statt sich alleine ans Klavier zu setzen, zum anderen habe ich auch Stücke bearbeitet, um Strukturen hörbar zu machen. Bei anderen Stücken ergibt eine Bearbeitung auch einfach einen neuen Charakter, eine tiefergelegene Schicht wird hörbar oder es lässt sich oben eine neue auftragen…

  • Bach: Französische Suite Nr. 2 c-moll, BWV 813

    Natürlich hat auch Bach dran glauben müssen. Während die Schönberg-Suite eher als Analyse bearbeitet wurde, ist diese Bachbearbeitung eher eine freie Ideensammlung zu der Musik, viele Einzelheiten, was ich alles beim wiederholten Hören, Lesen, Spielen darin gefunden und assoziiert habe. Diese Bearbeitung ist parallel zum Schönberg 1998 entstanden.

    Ich wünsche viel Spaß damit!

    Allemande
    Courante
    Sarabande
    Air
    Menuett I
    Menuett II
    Gigue

    (PS: weiß jemand zufällig, wie man WordPress dazu bringt, die Stücke ohne erneutes Anklicken hintereinander abzuspielen? Geht das ohne Änderungen am Theme?)

  • Arnold Schönberg, Klaviersuite op. 25

    1998 habe ich mich intensiver mit Arnold Schönbergs Klaviersuite op. 25 beschäftigt. Mir gefiel allerdings seine freie expressionistische Musik vor der Entwicklung der Zwölftontechnik besser, das ist auch heute immer noch so, dennoch stelle ich fest, dass ich ein Stück, mit dem ich mich viel beschäftigt habe, auch bald lieben lerne…

    Die Suite hat unglaublich viele Parallelen zur Barockmusik, die letzten 4 Töne der zugrundeliegenden Reihe sind sicher nicht zufällig BACH (bzw. H C A B).

    Dass ich die Suite über einen Synthesizersequenzer bearbeitet habe, ist einerseits dem geschuldet, dass ich damals die technischen Möglichkeiten für Mehrspuraufnahmen noch nicht zur Verfügung hatte, auch war meine Ausstattung mit Musikinstrumenten noch sehr mager. Auf der anderen Seite sind die spieltechnischen Anforderungen doch recht hoch… Ich habe parallel auch eine Bearbeitung für großes Orchester gemacht – mit einem Augenzwinkern an Schönberg, der seinerseits Brahms und Bach für großes Orchester bearbeitet hat.

    Durch das gesamte Stück werden Abschnitte, Phrasen, Harmonien komplett durch die zugrundeliegende Reihe: E F G D♭ – G♭ E♭ A♭ D – H C A B, ihre Umkehrung, Krebs, Umkehrung des Krebs, sowie jeweils die Transpositionen um den Tritonus – also von B ausgehend, gestaltet. Das BACH-Motiv sticht hierdurch häufig heraus, da nicht nur der Krebs von HCAB BACH ergibt, sondern auch seine Umkehrung. Hierdurch taucht es auch regelmäßig von A, E♭ und E ausgehend auf. Die Reihe wird in der gesamten Suite immer in 3 Viertongruppen aufgeteilt, die Motive und Akkorde liefern können.

    Das Präludium ist relativ frei gehalten, wie eine Exposition der Reihe mit vielen Tonwiederholungen, sehr rhythmusbetont. Es folgt eine Gavotte mit Musette, in der durch die Herausnahme des Tones G aus den verwendeten Reihenvarianten schon fast eine Bordun-Tonalität entsteht – schon von Anbeginn ein Abweichen von der Regel der „nur aufeinander bezogenen Töne“… Hindemith hätte seine helle Freude daran gehabt (hatte er wahrscheinlich faktisch auch, bzw. Ärger). In der Mitte steht ein Intermezzo, das die Harmonien und Zusammenklänge zeigt, die sich durch die Reihe ergeben. Hiernach kommt ein für mich fröhlich, ironisch verspielt klingendes Menuett mit einem Trio, und zum Schluss eine virtuose Gigue.

    So wie Schönberg die barocken Formen übersteigert und durch die Mühle gedreht hat, so habe ich mir dasselbe mit seiner Suite durch meine Bearbeitung erlaubt. Meine Bearbeitung ist aber letztlich nur eine Analyse und Verdeutlichung einerseits der Reihenstrukturen durch Klangfarben, sowie mancher rhythmischer Strukturen durch ergänzte Percussionsounds. Der Spaßfaktor steht natürlich trotzdem im Vordergrund.

    1. Präludium
    2. Gavotte – Musette – Gavotte
    3. Intermezzo
    4. Menuett – Trio – Menuett
    5. Gigue

  • Die Nacht ist vorgedrungen
    Ein kleiner Adventsgruß von der Bielefelder Ochsenheide vor Sonnenaufgang. (Ja, also das Hintergrundbild ist damit korrekt beschrieben, und der Sonnenaufgang der folgt, ist auch tatsächlich dort fotografiert,..)
  • Fuge gis-moll BWV 863

    Die Fuge gis-moll aus Bachs Wohltemperiertem Klavier Band 1 gehört zu meinen Lieblingsstücken. Wie kann man die zeitweise fast rockig anmutenden Basslinien und Akkorde rüberbringen? Auch dies ist nur eine Annäherung… Da die Instrumente recht tief sind, habe ich das Stück nach d-moll transponiert.