Ein wunderschöner Abendhimmel

Nein, leider habe ich kein Photo gemacht.

Endlich – nach langer Ausgangssperre wieder abends mit dem Fahrrad unterwegs, über den Feldern ein violett bis türkis schimmernde Abendhimmel.

Und dann fährt mir doch der Schreck durch die Glieder, obwohl ich eigentlich sicher bin, dass die Ausgangssperre aufgehoben ist: Es ist 22 Uhr, ich befinde mich außerhalb des Kreises, in dem ich Lebe. Kaum Menschen auf der Straße.

Ich spüre die Paranoia in mir aufsteigen: Die Menschen (ausschließlich Menschen, die ihre Hunde spazieren führen, praktisch keine Autos unterwegs) schauen mich so merkwürdig an. Ja, explizit ist nur Joggen erlaubt worden, nicht Fahrradfahren, aber doch auch tatsächlich einzelne sportliche Betätigung. Das fällt darunter.

Noch bizarrer wird es, als ich in einem weiteren Großdorf die Kirchenglocken um 23 Uhr läuten höre. Ab jetzt wäre es strafbar, wenn ich mich geirrt haben sollte.

Am Abend kann ich das noch gut distanzieren, bin in Bewegung, freue mich über den Himmel, die Luft, das Quaken der Frösche.

Jetzt heute früh kommt es mir ganz entsetzlich hoch, sehe mich im Wald verstecken, die maskierten Häscher hinter mir her. Was für ein albernes aber auch beklemmendes Bild.

Es liegt schwer wie Blei auf meiner Brust.

Schreibe einen Kommentar